Immobilien ETFs – Wie sinnvoll ist das Investieren?

Wer in Immobilien investieren möchte, stellt schnell fest, dass der Kauf einer Immobilie sehr kostspielig ist. Neben diesem gibt es für den Anleger noch viele andere Möglichkeiten, um auch mit geringen Beträgen in Immobilien zu investieren. Folglich möchten wir euch Immobilien ETFs vorstellen. Diese eignen sich sehr gut, um das Portfolio weiter zu diversifizieren und um flexibel in Immobilien zu Investieren.

Disclaimer Anlage- / Steuerberatung

Was ist ein Immobilien ETF?

Bei einem Immobilien ETF handelt es sich um einen ETF, in welchem Aktien von verschiedenen Unternehmen aus dem Immobilien-Sektor zu finden sind. Ein ETF („Exchange Traded Fund“) kann man sich wie eine Hülle vorstellen, welche mit vielen verschiedenen Aktien angereichert werden. Hast du somit Anteile an diesem ETF, investierst du auch indirekt in ganz viele verschiedene Unternehmen.

Durch das Investieren in Immobilien ETFs kann der Anleger also in Immobilien investieren, ohne diese tatsächlich besitzen zu müssen. Das bringt auch den Vorteil mit sich, dass man mit wenig Geld in Immobilien investieren kann.

Im Gegensatz zu einem offenen Immobilienfonds, wird der Immobilien ETF passiv verwaltet. Das bedeutet, dass es zwar einen Manager gibt, welche Aktien einkauft bzw. verkauft, dies allerdings ganz stumpf anhand eines Aktienindizes macht. Es fällt also viel weniger Aufwand an, welches sich auch in den geringen Kosten eines ETFs bemerkbar macht.

UCITS Zertifizierte ETFs

Um das Investieren in ETFs ein wenig sicherer zu machen, gibt es seit 1985 die UCITS (“Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities”) Richtlinie. Hierbei handelt es sich um eine Richtlinie der Europäischen Union, welche den Handel mit Wertpapieren reguliert. Da diese Richtlinie sehr klar und erfolgreich ist, wird sie bereits weit über die Grenzen der EU hinaus eingesetzt und ist mittlerweile bei rund 75 % der ETFs zu finden. Häufig steckt der Begriff „UCITS“ bereits im Titel des ETFs. Die Richtlinie hat vor allem Auswirkungen auf die Transparenz und Diversifizierung der ETFs.

Vorteile für Emittenten

Für die Herausgeber eines ETFs bringt die UCITS Richtlinie den Vorteil, dass diese in jedem EU Land herausgegeben werden darf. Ist dies einmal erledigt, gilt die Richtlinie für alle weiteren EU Länder. Dadurch sparen sich die ETF Herausgeber viel Zeit und Geld und können die Richtlinien einheitlich erfüllen. Durch das hohe Ansehen der Richtlinie können die ETF Herausgeber sogar damit werben, da es gut fürs Image ist, wenn die Transparenz- und Diversifikationsstandards der UCITS Richtlinie erfüllt werden.

Vorteile für Privatanleger

Für den Privatanleger ist vor allem die Vorgabe einer bestimmten Diversifikation von Bedeutung. Es gibt hierbei eine klare Regel der Streuung von Wertpapieren. Genauer gesagt spricht man hier von einer 5/10/40-Regel. Diese wird folglich erläutert.

Wie sinnvoll ist es in Immobilien ETF zu Investieren?

Immobilien sind schon immer eine beliebte Form der Geldanlage gewesen. Da aber nicht jeder Mensch in der Lage ist eine Immobilie zu kaufen, um diese zum Beispiel zu vermieten, gibt es zum Glück andere Möglichkeiten. Eine dieser Möglichkeiten zum Investieren in Immobilien sind die Immobilien ETFs. Wie die folgenden Punkte zeigen, stellt ein Immobilien ETF eine sinnvolle Form des Investieren in Immobilien dar.

Im Gegensatz zum Kauf einer Immobilie, kannst du bereits mit geringen Summen in Immobilien ETFs Investieren. Dies ist bei einigen Anbietern bereits ab 25 Euro pro Monat möglich. Das schöne ist, dass du in diesem fall per Sparplan Investieren kannst. So wird Monat für Monat ein vordefinierter Betrag in dein Immobilien ETF angelegt und du profitierst unter anderem von dem Cost-Average-Effekt.

Auch das Risiko bei einem Investment in Immobilien ETFs ist geringer als zum Beispiel bei dem Erwerb von einer Immobilie oder der Beteiligung an einem Crowdinvesting in Immobilien. Es gibt keine Mindestlaufzeiten, welche diese Möglichkeit der Geldanlage sehr flexibel machen. Der Anleger kann bei der Wahl auf das UCITS Zertifikat achten und erhält dadurch noch ein wenig mehr Sicherheit.

Setzt man einen Immobilien ETF in den Vergleich mit einem Immobilienfonds, sind die laufenden Kosten (TER) in der Regel deutlich geringer. Die Durchschnittskosten bei Immobilienfonds liegen bei 1,5 % – 2,5 % p.a. Bei Immobilien ETFs sprechen wir hingegen von 0,25 % – 0,75 % p.a.

Welches ist der beste Immobilien ETF? Im Vergleich.

Bei der Frage, welches der beste Immobilien ETF ist, geben wir wie immer die Antwort, dass wir leider keine Glaskugel haben. Allerdings haben wir euch eine persönliche Tendenz zusammengestellt, welche Immobilien ETFs aus unserer Sicht in der Vergangenheit gut gelaufen sind und Potenzial für eine weiterhin gute Performance haben.

Wir schreiben diesen Artikel im Oktober 2022 und alle Experten verbreiten eine große Unsicherheit, wie es mit dem Immobilienmarkt weitergeht. Da sich die Immobilien ETFs aus Aktien von Unternehmen aus dem Immobilien-Sektor zusammensetzen, hängt die Performance stark davon ab wie sich dieser Markt entwickelt. In der Vergangenheit kannte der Immobilienmarkt nur eine Richtung – und zwar nach oben. Immobilien wurden teurer, die Zinsen waren niedrig und die Immobilien ETFs sind gut gelaufen.

Im Vergleich möchten wir euch vier Immobilien ETFs vorstellen, welche wir nach Werten wie dem Volumen, TER, Auflagedatum, Rendite der letzten 3 Jahren und 5 Jahre sowie der Rendite seit Auflage vergleichen. Es fällt direkt auf, dass alle vier ETFs in den letzten drei Jahren negative Rendite erwirtschaftet haben. Dies lässt sich unter anderem auf die Corona Krise zurückführen.

Welche Alternativen gibt es zu Immobilien ETFs?

Neben den Immobilien ETFs gibt es noch weitere Möglichkeiten, um in Immobilien zu investieren. Folgende Arten könnten also auch interessant sein:

REITs

Bei einem REITs handelt es sich um ein Immobilienunternehmen, welche bestimmte Kriterien erfüllt. So kannst du auch hier Anteile an dem Immobilienunternehmen erwerben. Wenn das Unternehmen als REIT gelistet wird, profitiert es zum Beispiel von Steuervorteilen. Dies hat aber auch Vorteile für den Anleger, da auch dieser davon profitiert, wenn das Unternehmen weniger Steuern zahlen muss.

Immobilienfonds

Ein Immobilienfonds ist ähnlich wie ein Immobilien ETF. Allerdings sind diese aktiv verwaltet, was bedeutet, das ein Fondsmanager durch Kauf und Verkauf verschiedener Werte eine möglichst gute Performance erzielen möchte. Ob dies immer so gut läuft, stellen wir hier einmal in Frage.

Immobilien-Aktien

Bei dem Kauf einer Immobilien-Aktie investierst du direkt in ein bestimmtes Immobilienunternehmen. Du wirst also wie bei anderen Aktien ein sogenannter Aktionär dieses Immobilienunternehmens. Damit profitierst du von Gewinnen aber auch von Verlusten durch einen steigenden oder sinkenden Kurs. Oft ist es hier möglich eine Dividende zu erzielen, welche dem Anleger in bestimmten Abständen ausgezahlt wird.

Crowdinvesting

Beim Crowdinvesting investiert der Anleger in einer Gruppe in ein bestimmtes Immobilienprojekt. Dieses Projekt steht vorab schon fest und hat eine bestimmte Laufzeit. In dieser Laufzeit kommst du nur schwer bis gar nicht an das investierte Geld. Im Gegenzug verspricht dir der Anbieter recht attraktive Rendite für das Investment.

Fazit

Wenn der Anleger es als sinnvoll erachtet in Immobilien Investieren zu wollen, kann er mit dem Investieren in Immobilien ETFs nicht viel falsch machen. Natürlich muss stets bedacht werden, dass auch diese Schwankungen unterliegen und auch hier das Risiko besteht sein investiertes Geld zu verlieren.

Ist die Strategie klug gewählt, kann der Anleger aber von den niedrigen Kosten profitieren. Vor allem bei einem langfristigen Anlagehorizont kann dies vom Vorteil sein, wenn man per Sparplan Investiert.

Vor einem allgemeine Überblick über Möglichkeiten in Immobilien zu investieren sind hier weitere Informationen zu finden: Investieren in Immobilien